Auswärtsfluch nach 550 Tagen gebrochen, Söhres zweite Herren können 2 Punkte aus Großenheidorn mitnehmen
Die Gemeinsamkeit vor der Verbandsligapartie von Söhres zweiter Herrenmannschaft und der zweiten Vertretung aus Großenheidorn war, dass man bisher jeweils eine Auswärtsniederlage in Geismar hatte hinnehmen müssen. Für Söhre allerdings hielt diese Auswärtsnullnummer schon seit dem 13-04-2024 aus der vorletzten Saison an, als man zuletzt ein Pflichtspiel in fremder Haller bei der HSG Schoningen/Uslar/Wiensen gewinnen konnte. Mit verstärktem Rückraum sollte in dieser Saison alles besser werden, doch für den Vergleich beim direkten Tabellennachbarn vom Steinhuder Meer hatte es am Kreis zwei Absagen von Lucas Engelke und Simon Kullig gegeben und auch für die zuletzt stark aufspielenden Jonathan Dumke und Kilian Drees musste erst einmal adäquater Ersatz gefunden werden. Die Ansage von Trainer Florian Breitmeier war daher auch eher zurückhaltend, für einen dennoch angepeilten Sieg war seine Erwartungshaltung, dass jeder auf dem Feld 100 Prozent Einsatz zu bringen hatte, um die Durststecke endlich zu beenden.
Söhres Start ist fulminant, Joey Wattenberg über links und Lukas Bogisch über rechts außen legen zum 0:2 auf, bevor sich Großenheidorn die erste Chance mit einem 7-Meter erarbeiten kann. Marvin Engelhardt im Söhrer Tor pariert und zeigt gleich schon mal auf, dass hier heute keine Schießbude ihre Tore geöffnet hat. Trotzdem können die Gastgeber nach zwei technischen Fehlern per Kontor ausgleichen, im Anschluss jedoch legt Söhre durch Mittelmann Julius Valentin Bartels doppelt vor und zwingt mit seinem 3:7 in der 10-ten Minute die Gastgeber zur ersten Auszeit. Söhres bärenstarker Kreisläufer Robin Skripalle ist auch durch zwei Verteidiger nicht zu halten und erhöht auf 4:8 im Anschluss an das Team Timeout der Gastgeber. Der im drauffolgenden Angriff von ihm in ähnlicher Situation erzwungene Strafwurf bringt zwar eine weitere Hinausstellung gegen Großenheidorn, kann aber von Julian Modrejewski nicht verwandelt werden. Aus der doppelten Überzahl können die Gäste aus Söhre allerdings kein Kapital schlagen, doch es läuft auch gegen eine komplette Großenheidorner Deckung problemlos, sobald man es schafft, Julian Modrejewski in Wurfposition über die Mitte zu bringen. Doppelschlag durch ihn bis zur 20-ten Minute, Julius Valentin Bartels und Björn Riesen legen nach, Söhre kann bis zur 23-ten Minute mit 10:15 in Front gehen. Die Hoffnung der Gäste liegt nach ihrem 11:15 Anschluss in der 2 Minuten Hinausstellung gegen Robin Skripalle, aber gegen einen stark aufgelegten Söhrer Keeper Marvin Engelhardt ist auch in Überzahl nix zu holen. Söhre spielt gegen das junge Großenheidorner Team weiterhin routiniert auf, wobei es Björn Riesen mit 3 Treffern in Folge als Mittelmann zuzuschreiben ist, dass Söhre in der 27-ten Minute den Vorsprung mit dem 12:19 auf sieben Treffer ausbauen kann. Beide Teams setzen bis zum Pausenpfiff weiterhin auf hohes Tempo, für die Gäste kann dabei Lukas Bogisch per Konter den 13:20 Halbzeitstand markieren.
In Söhre ist man vorsichtig geworden, was Prognosen zum Endstand bei deutlicher Halbzeitführung angeht. Auch bei der HG Elm hatte man in der letzten Verbandsligasaison mit sieben Treffern geführt, am Ende jedoch das Spiel mit zwei Toren Differenz abgegeben. Während man im Vorjahr für den Rückraum mehr oder weniger auf drei Spieler limitiert war, ergeben sich in der aktuellen Saison für Trainer Florian Breitmeyer mehr Möglichkeiten, zu variieren. Am heutigen Tag erweist sich die Kombination von Julius Valentin Bartels auf Mitte und Julian Modrejewski über halblinks als sehr effektiv im Angriff und mit Treffen von beiden, legen in die Gäste aus Söhre in der 38-ten Minute mit 15:23 vor. Als torgefährlich erweist sich Söhre zudem über seine Außenspieler auf der linken Seite. Joey Wattenberg im Konter und nach dessen Auswechselung Bjarne Breitmeyer per Strafwurf und mit kurzem Anlauf von der Grundline, die Sportfreunde aus Söhre machen das 16:26 in der 42-ten Minute. Großenheidorn versucht mit einem Team Timeout zu retten, was noch zu retten ist. Nach einem Söhrer Konditionseinbruch, wie oft genug in der letzten Saison geschehen, sieht es diesmal allerdings nicht aus. Söhre ist weiterhin Tor hungrig und versteht es, sich auf allen Positionen in die Torschützenliste einzutragen. Gab es zu Beginn der Partie noch den einen oder anderen Fehlwurf, in Halbzeit zwei läuft Söhres Tormaschine Julian Modrejewski wie gewohnt auf Höchstleistung und jeder Abschluss passt. Dreimal innerhalb von 2 Minuten finden drei seiner Würfe ab der 46-ten Minute den Weg ins Netz, Großenheidorner Fans müssen beim 20:32 Rückstand schon tief durchatmen.
Nach einem überragenden Marvin Engelhardt, ist das letzte Drittel der Spielzeit seinem Bruder Justin zwischen die Söhrer Pfosten vorbehalten. Auch wenn die Gastgeber darin vielleicht einen Funken Hoffnung zur Ergebniskosmetik gesehen haben mögen, kann Justin Engelhardt zur deren Enttäuschung beitragen. Auch ihm sind heute einige gute Paraden vergönnt, obgleich man den Gastgebern zugutehalten muss, dass sie trotz hohen Rückstands zu keinem Zeitpunkt in Motivation und Spieltempo nachlassen. Söhre jedoch erlaubt sich in der Schlussphase keine Schwächen mehr. Mit Moritz Fürmeier und Robin Skripalle steht ein bewehrter Mittelblock in der Abwehr und vorne schafft man es weiterhin, sich Raum zum sicheren Abschluss zu erspielen. Der einzige Mann auf Söhrer Seite, der 60 Minuten, minus einer Zeitstrafe, durchgehend auf dem Feld gestanden hat, ist Robin Skripalle. Trotz massiver Deckungsarbeit und ständiger Doppelbewachung am Kreis, kann er sich in der 56-ten und der 57-ten Minute durchsetzen und für sein Team auf 27:38 erhöhen. Söhre will heute nicht nur den Auswärtssieg mitnehmen, sondern auch jenseits der Steinberghalle die 40 Tore Marke knacken. Tim-Luca Kleimann kommt noch einmal auf der halbrechten Position die Platte, wo er schon Söhres starke Anfangsphase wesentlich unterstützt hatte. Diesmal allerdings allerdings spielt er weniger uneigennützig für seinen Außenspieler, geht stattdessen selber zweimal in Folge durch und Söhre nimmt nach einer mehr als eineinhalb Jahre andauernden Durststrecke am Ende einen hoch verdient 29:40 Auswärtssieg mit nach Hause.
Aufstellung: Justin Engelhardt (TW), Marvin Engelhardt (TW), Moritz Fürmeier (2), Lukas Bogisch (4), Joey Wattenberg (3), Björn Riesen (5), Bjarne Breitmeyer (2), Julian Modrejewski (8), Julius Valentin Bartels (7), Tim-Luca Kleimann (3), Robin Skripalle (6), Jannis Kreykenbom
UB