Komplett eingebrochen, auch eine 9 Tore Führung reicht Söhres zweite Herren nicht zum Punktgewinn gegen die HG Elm

Während die HG Elm am zurückliegenden Spieltag auswärts beim Tabellenzweiten aus Sehnde einen Punkt mit nachhause nehmen konnte, hatte Söhres „Auswärtsfluch“ dafür gesorgt, dass man in Braunschweig am Ende trotz starker Leistung nichts zählbares in der Hand hielt. Im direkten Duell zweier „Kellerkinder“ wollte das Team von Florian Breitmeyer endlich die Nullserie bei Auswärtsspielen beenden, denn in eigener Halle hatte man mit 5 Treffern Unterschied einen sicheren Sieg einfahren können. Doch mit dem Ausfall von Tim-Luca Kleimann und Tilman Kellner auf halbrechts, Simon Kullig am Kreis und Multifunktionsspieler Robin Skripalle für Kreis und Rückraum durfte es schon alleine eng genug werden. Zusätzlich hatte mit Lucas Engelke er letzte verbliebene Kreisexperte schon mal „Rücken“ angemeldet und der Umstand, ohne Haftmittel spielen zu müssen, durfte die Aussichten auch nicht gerade rosiger gestalten. Einziger Lichtblick, mit Daniel Hoppe hatte ein „Ehemaliger“ seine Unterstützung zugesagt, was zumindest im Rückraum eine zeitweilige Entlastung darstellen dürfte.

Der Spielauftakt läuft für den Gast aus Söhre optimal. Durch Tore Julian Modrejewski,  Lukas Bogisch und Moritz Fürmeier kann Söhre jeweils vorlegen und die Gastgeber von Beginn an unter Druck setzen, nachzuziehen. Der beeindruckende Lauf der Gäste beginnt ab der 8-ten Minute mit dem 3:4 von Lukas Bogisch über rechts außen. Das Konzept des Trainers, breit und mit den Außen zu spielen, wird optimal umgesetzt. Söhres Torgefahr kommt nicht nur von der rechten Seite, sondern auch über links außen in Person durch Bjarne Breitmeyer, der per Doppelschlag in der 10-ten Minute auf 3:7 erhöht. Söhre macht vorne ein starkes Stellungsspiel, nur leider kann sich Lucas Engelke nicht belohnen, scheitert in den ersten 15 Minuten dreimal am Keeper der Gastgeber und auch sein herausgeholter Strafwurf kann von Julian Modrejewski nicht verwandelt werden. Dafür aber zündet Daniel Hoppe auf der für ihn ungewohnten halbrechten Position. Kurzes Anwackeln, Überzieher, Tor - mit seinem bereits dritten Treffer erhöht er in der 14-ten Minute auf 4:10. Den deutlichen Vorsprung kann Söhre nicht zuletzt aus einer soliden sechs-null Deckung und starken Torwartreflexen von Julian Bogisch schöpfen, der sich lediglich mal bei Hebern von außen geschlagen geben muss. Durch die Rückprobleme von Lucas Engelke ist Söhres Trainer Florian Breitmeyer allerdings gezwungen, umzustellen. Jonathan Dumke spielt vorgezogen in einer fünf-eins Deckung und bekommt als gelernter Linksaußen die vakante Kreisposition anheim. Es läuft besser als erwartet, denn mit seiner Schnelligkeit ist es für ihn kein Problem, einen eroberten Ball nach vorne zu tragen und in der 29-ten Minute erfolgreich zum 9:16 zu netzen. Julian Modrejewski kann mit einem von halblinks lang geworfenen Ball ins obere Eck nachlegen, da ist der Gegentreffer der Gastgeber zum 10:17 Halbzeitstand locker zu verschmerzen.

Auf den Rängen der Gastgeber ist es ruhig geworden und Söhre hat Interesse daran, dass es auch so bleibt. Mit dem in Halbzeit eins erfolgreichen fünf-eins geht es erstmal weiter und Söhre kann seinen Vorsprung mit Toren von Jonathan Dumke, Moritz Fürmeier und Bjarne Breitmeyer bis zur 35-ten Minute beim Stand von 13:20 verteidigen. Die Abwehr der HG Elm ist nicht zimperlich, Daniel Hoppe muss reichlich einstecken, seine Revangefoul bedeutet allerdings für ihn und seinen Gegenspieler eine Ruhepause auf der Bank ein. Das Spiel fünf gegen fünf erlaubt  viel Platz für schnelle Aktionen, Söhre nutzt den gewonnen Raum besser als die Gastgeber, mit einem Feldtor und einem 7-Metertreffer bringt Bjarne Breitmeyer sein Team beim 14:23 in der 38-ten Minute fast schon vorentscheidend mit neun Treffern in Front. Doch genau diesem Gedanken der frühen Vorentscheidung hat man sich anscheinend zu lange hingegeben und die eigene Konzentration runtergefahren, anders lassen sich die technischen Fehler im Angriff nicht erklären, die gleich dreimal in Folge durch Jan-Hendrik Vahldiek abgestraft werden. Beim 17:23 Anschluss in der 41-sten Minute greift Söhres Coach zur grünen Karte, um erst einmal wieder Ruhe in Spiel zu bringen. Doch die Gastgeber haben Morgenluft geschnuppert, spielen im Gegensatz zur ersten Hälfte wesentlich druckvoller, was Söhres fünf-eins System ein ums andere Mal aushebelt. Dennoch geht die einzige Torgefahr über Jonathan Dumke aus, der per Tempo über die Mitte geht oder am Kreis freigespielt wird. Seine drei Treffer zwischen der 47-ten und der 51-ten Minute tragen dazu bei, dass die Gäste aus Söhre weiterhin einen vier Tore Vorsprung verteidigen können.

In der 54-ten Minute gelingt den Gastgebern der 25:28 Anschluss und erneut sieht sich Söhres Trainer gezwungen, ein Team Timeout zu nehmen. Doch bei noch 6 Minuten auf der Uhr sind 3 Tore kein Vorsprung, der nur verwaltet werden muss. Die Linie der Schiedsrichter ist rigoros, ist im Angriff der Wille zum Torerflog nicht erkennbar, geht der Arm hoch. Söhres Reaktion sind unbedachte Gewaltwürfe, doch Elms Deckung hat Beton gerührt und blockt alles weg, was da so kommt. Ganz im Gegensatz zu Söhres Abwehr, die nicht in der Lage ist, einen Durchbruch zu verhindern und der für Julian Bogisch gekommene Justin Engelhardt muss ein um andere Mal frustriert hinter sich greifen, weil wieder mal ein Angreifer ungehindert von sechs Metern frei durch ist. Vier Treffer in Folge für die HG Elm machen aus der Söhrer Führung einen 30:28 Rückstand in der 59 Minute. Die allerletzte Hoffnung dem „Auswärtsfluch“ doch noch abwenden können, ist Bjarne Breitmeyers Tempogegenstoß zum 30:29 und Söhre setzt mit offener Manndeckung noch mal alles auf eine Karte. Getragen vom einem euphorischen Heimpublikum lässt sich die HG Elm nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, Shawn Nicolas Maack macht 7 Sekunden vor Abpfiff den 31:29 Endstand für die Gastgeber klar und Söhres zweite Herren müssen sich die Frage gefallen lassen, ob das Verspielen eines neun Tore Vorsprungs allein mit nachlassender Kondition zu erklären ist.

Aufstellung: Julian Bogisch (TW), Justin Engelhardt (TW), Kevin Sieler, Bjarne Breitmeyer (7, 1), Julian Modrejewski (5), Jonathan Dumke (6 ,1), Moritz Fürmeier (2), Fabian Lieke, Daniel Hoppe (3), Lukas Bogisch (6), Lucas Engelke.

UB

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