Trotz bester Saisonleistung müssen Söhres zweite Herren am Ende die Punkte in Braunschweig lassen

Bislang hatte Gastgeber MTV Braunschweig 2 als Tabellenführer der Verbandsliga Süd ausnahmslos deutliche Siege in eigener Halle einfahren können, da war es die Frage, ob ausgerechnet Söhres zweite Herren im Nachholspiel an einem Trainingsabend diese Serie unterbrechen würden können. Auf jeden Fall hatte man in den letzten zwei Wochen starke Trainingseinheiten absolviert, nur musste Trainer Florian Breitmeyer 3 kurzfristige Absagen verschmerzen und statt an einem Mittwochabend auf einen vollen Kader zugreifen zu können, ging es nur mit 11 Mann zum Favoriten.

Auftakttreffer durch Julian Modrejewski, doch erwartungsgemäß versucht Braunschweig durch druckvolles Angriffsspiel die Kontrolle zu übernehmen und geht nach vier Spielminuten mit 4:2 in Führung. Söhre lässt sich nicht aus dem Konzept bringen, es wird weiter vorne sicher durchgespielt und auf die Chance zum Abschluss gewartet. Der doppelte Torerfolg von Mittelmann Moritz Fürmeier sorgt in der 6-ten Minute für den 5:4 Anschluss. Die Deckung des Gastes aus Söhre hat sich gut auf das Spielsystem der Braunschweiger eingestellt, man unterbricht frühzeitig den Auftakt der Gastgeber und versucht keine freien Wurfaktionen zuzulassen. Söhres Taktik, aus einer stabiler Deckung ohne technische Fehler nach vorne zu arbeiten, wirkt sich positiv auf den Spielstand aus. Söhres starker Keeper Julian Bogisch muss innerhalb von 6 Minuten nur einmal hinter sich fassen, während sich im Angriff Robin Skripalle vom Kreis das 6:8 in der 12-ten Minute erarbeitet. Es ist einzig der Braunschweiger Philipp Neubauer auf rechts außen, den Söhres Männer nicht in den Griff bekommen. Mit variantenreichen Würfen von außen und sicheren 7-Meter Abschlüssen hält er sein Team in Spiel und kommt beim Braunschweiger 9:10 Anschluss in der 16-ten Minute bereits zu seinem sechsten Eintrag in der Torschützenliste. Auf Söhrer Seite heißt der treffsicherste Werfer Julian Modrejewski, der in der 20-ten Minute von halblinks zu seinem fünften Tor kommt und durch die 10:12 Führung für Söhre Braunschweigs Trainer zum Werfen der grünen Karte nötigt. Das Spiel wird von beiden Seiten in der Abwehr sehr körperlich gespielt, auf Braunschweiger Seite muss Nicolas Ilinov auf die Bank, Söhres Moritz Fürmeier bedankt sich für den gewonnen Raum in der Deckung der Heimmannschaft mit dem 13:15 in der 26-ten Minute. Durchaus üblich, bei Unterzahl nimmt man für den Angriff den Torwart raus, nur sollte man den nicht den Ball verlieren. Lukas Bogisch denkt bei seinem Ballgewinn nicht lange nach, am besten lang ins leere Braunschweiger Tor werfen, erstmalig kann Söhre in der 23-ten Minute 3 Treffer vorlegen. Neben Philipp Neubauer haben die Gastgeber mit Mika Jon Hoyer noch einen anderen Trumpf im Spiel, seine Solo-Läufe und sein überragendes eins-gegen-eins nötigten Söhres Abwehrspielern Respekt ab. Sein Treffer zum 15:16 in der 29-ten Minute gestaltet den Spielverlauf wieder völlig offen. Da kann man auf Söhrer Seite von Glück sagen, dass der Abpraller nach einem Braunschweiger Lattentreffer von den Schiedsrichtern auf und nicht hinter der Linie gesehen wird, während umgedreht kurz darauf beim Wurf von Lucas Engelke der Ball als hinter der Linie eingeschätzt wird, bevor ihn Braunschweigs Keeper rausspitzeln kann, wodurch die Gäste ein 15:17 mit in die Kabine nehmen können.

Söhres Team hat die Pause gut getan, um etwas Kraft zu sammeln. Jonathan Dumke macht nicht nur auf der Halbposition in der Abwehr einen guten Job, auch über links außen ist er im Angriff eine sichere Bank und holt in der 33-sten Minute mit dem 16:19 die drei Tore Führung für Söhre zurück. Wenn einer im Angriff der Gäste so richtig ackern muss, dann ist das Robin Skripalle. Seine beiden 2 Meter großen Gegenspieler beackern ihn nach allen Regeln der Kunst, trotzdem gelingt ihm das 16:20 und die Lücke für das 17:21 durch Julian Modrejewski in der 35-sten Minute geht ebenfalls auf sein Konto. Für Söhres Trainer Florian Breitmeyer ist völlig klar, wie kraftraubend ein in Abwehr und Angriff so körperbetont geführtes Spiel ist und nimmt beim Stand von 19:21 in der 38-ten ein Team Timeout zum Durchatmen. Eine Kurzpause tut gut, Doppelschlag Robin Skripalle, Julian Modrejewski ist auch bei eigener Unterzahl erfolgreich, Söhre kann in der 44-ten Minute zum 20:24 vorlegen. Doch so gut Söhre auch in der Deckung arbeitet, wenn die Braunschweiger es schaffen, den Ball nach rechts außen auf Philipp Neubauer zu bringen, bleibt für Julian Bogisch keine Chance, das Söhrer Tor dicht zu bekommen. Als Braunschweig durch ihn in der 49-ten Minute zum 25:25 Ausgleich kommt, sieht sich Söhres Trainer genötigt, Timeout Nummer 2 in der zweiten Hälfte zu nehmen. Ruhe reinbringen, Konzentration hochziehen, hinten nicht nachlassen - alles gute Vorsätze -, gegen das junge ungestüme Braunschweiger Team allerdings keine leichte Aufgabe, wenn man mit den eigenen Körnern völlig am Limit ist. Zwar gelingt es Lucas Engelke vom Kreis, für Söhre noch einmal die Führung zu holen, doch in den anschließenden 5 Minuten muss Söhre ein 1:5 Lauf einstecken, weil jeder Fehlwurf sofort mit einem Tempogegenstoß bestraft wird. Das Tor von Lukas Bogisch über rechts außen zum 30:28 in der 56-ten Minute lässt Söhre mal hoffen. 7-Meter und 2-Minuten gegen Braunschweigs Mika Jon Hoyer, Julian Modrejewski zeigt sich nervenstark, verwandelt sicher und auch der Strafwurf zum 30:30 Ausgleich in der 59-Minute geht auf sein Konto. Auszeit Braunschweig, die Gastgeber setzten bei doppelter Manndeckung gegen ihre Halben auf ihr starkes eins-gegen-eins und für Söhre ist es Pech, Moritz Fürmeyer in dieser Situation zu spät dran ist. Strafwurf, wer sonst, Philipp Neubauer verwandelt zum 31:30, Söhres letzte Wurfaktion hingegen durch Julian Modrejewski bliebt Sekunden vor Schluss in der Deckung hängen. Trotz großer Kampfbereitschaft und starkem Teamgeist geht es für Söhres zweite Herren ohne Punktgewinn nach Hause, mit nur annähernd guter Leistung sollte im Restprogramm jedoch alles offen sein, noch etwas für die Habenseite zu tun.

Aufstellung: Julian Bogisch (TW), Justin Engelhardt (TW), Jonathan Dumke (4), Bjarne Breitmeyer, Julian Modrejewski (10, 3), Moritz Fürmeier (4), Fabian Lieke, Tim-Luca Kleimann (1), Robin Skripalle (6, 1), Lukas Bogisch (2), Lucas Engelke (3)

UB

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