Zurück ins Mittelfeld, Söhres zweite Herren verlieren in eigener Halle gegen den MTV Rosdorf
In den letzten beiden Jahren von Landes- und Verbandsliga hatten die zweiten Herren aus Söhre und die erste Mannschaft des MTV Rosdorf beim Aufeinandertreffen jeweils die Punkte in eigener Halle für sich reklamieren können und zumindest für den Vergleich in der Steinberghalle, wollte Söhre an diesem Modus auch nichts ändern. Beide Teams konnten zuletzt Erfolge für sich verbuchen, wobei Rosdorf als Heimmannschaft den MTV Geismar niedergerungen hatte, gegen den es für Söhre die bisher einzige Niederlage gab und den Gastgebern war es gelungen, den zuvor eineinhalb Jahre andauernden Auswärtsfluch in Großenheidorn zu brechen. An diesem Wochenende war die Partie in der Diekholzener Steinberghalle zweifelsohne die Topbegegnung der Verbandsliga Süd vom Tabellenzweiten gegen den Tabellendritten und beide Teams konnten einen 14-er Kader auf die Platte bringen. Auf Söhrer Seite fehlte allerdings Jonathan Dumke aus einem sehr nachvollziehbaren Grunde, denn tags vorher war er zum zweiten Mal Papa geworden. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch vom ganzen Team an die junge Familie.
Die Gastgeber müssen sich von Beginn an auf ein hoch motiviertes Rosdorfer Team einstellen. Rosdorf Goalgetter Torben Seebode ist für Söhre eigentlich ein alter Bekannter, auf dem man von Beginn an ein besonderes Augenmerk in der Deckung legen wollte, trotzdem gelingt ihm das 0:1 in der ersten Spielminute über halbrechts. Ebenfalls über diese Position kann Tim-Luca Kleimann im Gegenzug den Ausgleich markieren, doch bis zur vierten Minute muss Marvin Engelhardt im Söhrer Tor zwei weitere Male hinter sich greifen, da die Zuordnung in der Söhrer Abwehr nicht stimmt. Ausgleich zum 4:4 in der 6-ten Minute durch Julian Modrejewski. Söhre zeigt sich besser im Spiel, hat aber weiterhin Torben Seebode nicht im Griff, dessen dritter Treffer in der 10-ten Minute das 6:7 markiert. Abermaliger Ausgleich durch Robin Skripalle vom Kreis und erste Söhrer Führung per 7-Meter durch Bjarne Breitmeyer zum 8:7 in der 12-ten Minute. Auch wenn Marvin Engelhardt schon einige gute Paraden hingelegt hat, den 5 Tore Lauf der Gäste zum 8:12 in der 19-ten Minute kann er nicht verhindern. Das Problem liegt dabei unbedingt nicht in den kassierten Treffern, sondern mehr in der mangelhaften Söhrer Chancenauswerten. Egal ob über den Rückraum oder die Außen, der Ball will einfach nicht ins Rosdorfer Netz. Besser wird es, als Lukas Bogisch von rechts außen zum 9:12 ins lange Eck treffen kann, aber für Söhre kommt es im Anschluss dicke, denn Simon Kullig kassiert nach einer unglücklichen Abwehraktion eine glatte rote Karte. In Überzahl spielt Rosdorf seinen freien Kreisspieler an, Marvin Engelhardt moniert „übertreten“, doch das Tor zählt und Gelb gibt es on Top. Offener Schlagabtausch bis zur Pause. Rosdorf bleibt vorne druckvoll, wobei die Heimmannschaft durch starke Torwartaktionen von Marvin Engelhardt ein weiteres Absetzen der Gäste verhindern kann und zwei Sekunden vor dem Pausenpfiff den 13:14 Anschluss durch Lucas Engelke schafft.
Aus der Halbzeitpause kommen Söhres Spieler mit der klaren Traineransage zurück, keine Diskussionen über Schiedsrichterentscheidungen zu führen. Für das Schiedsrichtergespann ist es allerdings auch keine leichte Aufgabe, ausgerechnet bei ihrem Verbandsliga Premierenspiel eine Spitzenpartie pfeifen zu müssen, die zudem körperlich hart umkämpft ist. Wenngleich eine klare Linie bei Schiedsrichterentscheidung nicht immer offensichtlich ist, versucht Söhre sich vornehmlich auf seine eigene Spielstärke zu konzentrieren. Joey Wattenberg ist über links außen erfolgreich, Julian Modrejewski holt mit seinem Treffer von halblinks zum 17:16 in der 33-ten Minute die Führung zurück. Für die Gäste ist es immer wieder Torben Seebode, gegen den Söhres Deckung kein Mittel findet. Hatte man im Vorfeld darauf spekuliert, dass er vorwiegend steil über halbrechts gehen würde, ist er auch dann erfolgreich beim Abschluss, wenn er parallel zur Abwehr in Schwung kommt und um den Mittelblock rumziehen kann. Ausgleich zum 18:18 nach Doppelschlag Seebode, für Söhre kann Joey Wattenberg von links außen in der 37-ste Minute die knappe Führung wieder zurückholen. Bereits in der Halbzeit eins hatte Marvin Engelhardt Rosdorfs Spielmacher Lasse Messerschmidt einen Strafwurf abnehmen können, jetzt darf sich sein jetzt sein Bruder Justin beweisen und kann sich ebenso schadlos halten. Die Partie bleibt jedoch weiter eng umkämpft. In der 44 Minute kann Söhres Mittelmann Julius Valentin Bartels mit seinem 21:19 die allererste 2 Tore Führung für die Gastgeber erzielen und Rosdorfs Coach reagiert umgehend mit einer Auszeit. Anschluss Rosdorf durch Paul David, erneute 2 Tore Führung durch Julian Modrejewski per Sprungwurf von halblinks über Rosdorfs Defensivblock. Doch das war es erst einmal mit dem Söhrer Zwischenspurt. Robin Skripalle kassiert zum wiederholten Male einen Pfiff für ein falsche Sperre, dessen Berechtigung für Söhres Bank nicht nachvollziehbar ist. Rosdorf nutzt Söhres Irritation zum schnellen Tempogegenstoß und kommt zum Ausgleich. Das Spiel wird ruppiger, Torben Seebode holt sich gegen Söhres Deckung buchstäblich eine blutige Lippe, nach Schiedsrichterdiskussion wird Julian Modrejewski dafür als der Schuldige ausgemacht und muss für 2 Minuten auf die Bank. Gerade wenn es eng zugeht, ist Söhre kein Glück vergönnt. Bjarne Breitmeyer scheitert am 7-Meter Punkt und der 23:24 Anschluss von Moritz Fürmeier in der 54-ten wird sofort im Gegenzug durch Rosdorf Torerfolg wieder egalisiert. Söhre hat viel Körner gelassen und auch wenn Lukas Bogisch mit seinem 24:26 in der 58-ten Minute noch mal leise Hoffnung weckt, die letzten Wurfaktionen von Julian Modrejewski und Julius Valentin Bartels bleiben im starken Rosdorfer Innenblock hängen.
Erwähnenswert bleibt neben dem 24:27 Auswärtssieg des MTV Rosdorf allerdings noch eine zu Unrecht erteilte blaue Karte gegen den Spielmacher der Gäste. Bei noch weniger als 30 Sekunden auf der Uhr war Lasse Messerschmidt regelwidrig in Söhres Freiwurf gelaufen und erhielt dafür eine direkte Hinausstellung wegen Spielverzögerung. Die im Anschluss erteile blaue Karte allerdings verwunderte beide Seiten und auch Söhres Publikum konnte nur mit Erstaunen reagieren. Im sich anschießenden Gespräch zum Spielprotokollabschluss wies der anwesende Schiedsrichterbeobachter darauf hin, dass es sich hier eine Fehlinterpretation der Regellage handle. Rot sei für die Aktion in den letzten 30 Sekunden regelgerecht gewesen, die blaue Karte aber wäre groben Tätlichkeiten oder Beleidigungen vorbehalten. Da im Spielprotokoll vermerkte Entscheidungen nicht einfach zurückgenommen können, wurde ein entsprechender Hinweis für den HVNB zur Unwirksamkeit der blauen Karte vermerkt. Aufatmen also bei Rosdorf, für Söhre hingegen gilt es, aus der heutigen Niederlage die richtigen Schlüsse für das Rückspiel zu ziehen, um die bis dahin ausgeglichene Bilanz zwischen beiden Teams wieder geradezurücken.
Aufstellung: Justin Engelhardt (TW), Marvin Engelhardt (TW), Kilian Drees, Lukas Bogisch (4), Julius Valentin Bartels (3), Joey Wattenberg (3), Björn Riesen, Bjarne Breitmeyer (3, 1), Julian Modrejewski (5), Robin Skripalle (2), Simon Kullig, Moritz Fürmeier (2), Tim-Luca Kleimann (1), Lucas Engelke (1)
UB