Die Anreise zur Schwalbe Arena stand unter keinem guten Stern. Nach insgesamt 5 Stunden und 20 Minuten Anfahrt kam der Mannschaftsbus erst eine knappe Stunde vor Spielbeginn in Gummersbach an. Nicht die beste Vorbereitung für ein 3. Liga Spiel und genauso begann auch das Spiel der Sportfreunde, die heute neben Niklas Ihmann und Maxi Kolditz auch verletzungsbedingt auf Abwehrchef Philipp Klein verzichten mussten. Erstmalig im Söhrer Aufgebot dafür Christoph Holletzek, der in der letzten Saison noch für Flensborg in der 3.Liga Nord im Einsatz war. Gummersbach ging vor der trostlosen Kulisse von nur fünfzig Zuschauern, davon die Hälfte aus Söhre, schnell mit 2:0 in Führung. Die Sportfreunde taten sich zunächst schwer mit der offensiven Deckung des VFL, wirkten von Beginn an verunsichert und konnten sich ein ums andere Mal bei Keeper Pacci Kinzel bedanken, das man nicht schon zur Mitte von Halbzeit eins uneinholbar zurücklag. Immer wieder wurden Angriffe überhastet abgeschlossen. Nach knapp zwanzig Minuten lagen die Sportfreunde mit 10:6 im Hintertreffen. Das Lakenmacher Team fabrizierte technische Fehler en masse, so dass Gummersbach ohne dabei wirklich zu überzeugen, die klar Spiel bestimmende Mannschaft war. Gummersbach setzte sich dadurch weiter bis auf 12:6 ab. Zur Pause stand es 14:9. Aus Söhre Sicht, die bisher schwächste der Saison.

Mit den zweiten Herren des TuS Grün/Weiß Himmelsthür gibt sich ein weiterer Vertreter aus dem Hildesheimer Raum die Ehre, in der Landesliga Süd anzutreten. Äußerst knapp hatten sich die Himmelsthürer in der Aufstiegsrelegation durchsetzen können und mussten nach verlorenen Derby gegen Blau/Weiß Hildesheim im Auftaktspiel erneut in der Nachbarschaft antreten. Als Tabellenzweiter des Vorjahres gingen Söhres zweite Herren als klare Favoriten ins Match, doch durfte man keinesfalls die junge Mannschaft aus Himmelsthür unterschätzen. Auch wenn mit Cedrik Rodemann und Patrick Schulenburg zwei Spieler auf Himmelsthürer Seite eine Söhrer Vergangenheit haben, war der Rest des Teams für Söhres Coach Florian Breitmeyer weitgehend eine Unbekannte. Seine Spielvorgabe war darum auch, den Focus auf eine solide Deckung zu legen, um den jungen Spielern den Schneid abzukaufen.

Gegenüber der letzten Saison galt es für Söhres zweite Herren auf einigen Positionen Ausfälle zu kompensieren. Durch das Karriereende von Daniel Hoppe und Florian Breitmeyer, sowie den Wechsel von Gunnar Lehrke in Söhres erste Mannschaft, klaffte schon eine große Erfahrungslücke im Rückraum. Zudem hatten mit Mattes Fischer und Sönke Breitmeyer auch noch ein hoffnungsvoller Nachwuchskeeper und der einzige Rechtsaußen das Team verlassen. Wie würde sich der Umbruch gegen einen Gegner auswirken, gegen den man immer enge Partie gespielt hatte? Auch wenn das Team nicht mehr von den Toren von Söhres „linker Fackel“ zehren kann, mit seiner Erfahrung ist Trainer Florian Breitmeyer allemal ein Plus für Söhres zweite Herren und seine Vorgabe für die Partie war, ruhig aus defensiver 5-1 Deckung zu spielen.

Die Sportfreunde haben in einem sehr kampfbetonten und emotional geführten Spiel gegen den Nachbarn aus Hildesheim mit 32:25 verloren. 2350 Zuschauer waren in die Volksbankarena gekommen um dieses Derby zu sehen. Die beiden Unparteiischen ließen viel laufen, so dass es von Anfang an ordentlich zur Sache ging. Söhres Kreisläufer Norman Kordas erzielte den ersten Treffer der Partie und brachte die Gäste aus dem Handballdorf mit 0:1 in Führung. Das Spiel verlief zunächst sehr ausgeglichen. Die Nervosität war aber auf beiden Seiten deutlich zu spüren. Lediglich Sportfreunde Keeper Pascal Kinzel zeigte sich unbeeindruckt und präsentierte sich von Beginn an in Topform. Der Spielfilm der Anfangsphase war 3:3, 5:5, 6:6, 10:10 und 14:14. Keine Mannschaft konnte sich bis dahin absetzen. In den letzten zwei Minuten von Durchgang eins kassierte Söhre dann aber in doppelter Unterzahl drei Gegentore in Folge, so dass es zur Halbzeit 17:14 für Hildesheim stand.